Es kann also durchaus vorkommen, dass eine im Verkehrsfunk durchgesagte Vollsperrung der Autobahn keine Unfallursache hat, sondern "tierisch" bedingt ist. So war eine kleine Katze auf einer Autobahn in Südhessen für ebendiese verantwortlich. Die von besorgten Autofahrern alarmierte Polizei sperrte die Fahrbahn komplett, konnte das kleine Tier aber trotz großer Bemühungen nicht einfangen, immer wieder entwischte die flinke Katze den Beamten. Irgendwann schlüpfte das Tier auf seiner Flucht in den Motorraum eines wartenden PKWs. Dieser wurde dann unter Polizeischutz ganz langsam von der Autobahn geleitet; das Kätzchen überstand das Abenteuer unverletzt, und die Autobahn konnte wieder freigegeben werden.
Man sieht ihn des öfteren auf Zaunpfählen am Autobahnrand sitzen und auf Nahrung lauern - aber nicht mitten auf der Überholspur der Autobahn: den Mäusebussard. So passiert auf einer Autobahn nahe Freiburg. Der Greifvogel ließ sich von bremsenden oder vorbeirauschenden Fahrzeugen überhaupt nicht stören. Selbst herbeigerufene Polizeibeamte, die die Autobahn dann ebenfalls kurzzeitig sperrten, konnten das Tier überhaupt nicht aus der Ruhe bringen, was für einen Wildvogel doch sehr ungewöhnlich ist. Mithilfe zweier Pylonen wurde der Bussard eingefangen und zu einer Tierklinik gebracht. Dort konnte jedoch keinerlei Verletzung oder Beeinträchtigung festgestellt und der Vogel wieder in Freiheit entlassen werden. Der Autobahnstau löste sich dann auch schnell wieder auf.
Ein anderer Vogel war vor einigen Jahren der Grund für eine Vollsperrung auf der A1. Ein stolzer Schwan hatte beschlossen, sich einmal die ganzen schnellen Ungetüme anzuschauen. Auch dieser ließ sich von hupenden und aussteigenden Autofahrern nicht beeindrucken und watschelte munter auf der Fahrbahn herum. Die alarmierte Polizei schaffte es zunächst, den Schwan von der Autobahn zu verscheuchen. Im nahegelegenen Grünbereich einer Ausfahrt hatte der Wasservogel wohl nicht mehr ausreichend Blick auf die fahrenden Blechmonster und wollte flugs wieder zurück. Dieses Mal schafften die Polizisten es nicht, ihn zu vertreiben. Erst den Mitarbeitern eines Tierheims der nächstgelegen Stadt gelang es, den stolzen weißen Vogel einzufangen und auch gleich mitzunehmen. Sage und schreibe zwei Stunden war für diese Aktion der Verkehr lahm gelegt.
Nicht ganz so glimpflich ging für 2 Autofahrer die Begegnung mit einem Biber aus - obwohl dieser gar nicht in Sichtweite war. In Baden-Württemberg war das Nagetier aktiv und bearbeitete unbemerkt einen Baum am Straßenrand. Was dessen Stabilität nicht zuträglich war. Er stürzte direkt auf den Wagen eines vorbeifahrenden Autofahrers und beschädigte diesen erheblich. Zum Glück blieb der Mann unverletzt. Zeitgleich konnte auch eine von der anderen Seite kommende Fahrerin dem Baum nicht mehr ausweichen und raste hinein. Auch sie unverletzt, war das Auto nahezu reif für den Schrottplatz.
Zuguterletzt haben wir noch die Geschichte einer nächtlichen Ruhestörung, die sich in Braunschweig zutrug. Nachdem ein geparktes Fahrzeug immer wieder durch die nervende Hupe der integrierten Alarmanlage auffiel, riefen die geplagten Anwohner die Polizei. Es konnten jedoch keinerlei Ein- oder Aufbruchsspuren festgestellt werden. Ein Beamter bemerkte stattdessen eine im Fahrzeuginneren umherfliegende Motte. Diese aktivierte dadurch immer wieder den Bewegungssensor der Alarmanlage. Nachdem der Fahrzeughalter ermittelt und aus dem Bett geklingelt wurde, konnte die Motte in die nächtliche Freiheit entlassen werden und endlich Ruhe einkehren. Man sieht - Sachen gibt's, die gibt's gar nicht. Oder doch?